Archive for the ‘allgemeines’ Category

teurer wandel

13. Oktober 2018

optimist

Besuch am Innsbruck Natur Film Festival: Am Mittwoch wird u.a. gezeigt ein Kurzfilm über den Kampf um die Arktis und dann ein Kurzfilm welcher veranschaulicht, dass wir schon seit langem Bescheid wissen über den Klimawandel. (50 Jahre im Film, eigentlich 100 Jahre sagt der Professor anschliessend) Dreist meine Idee mit dem Vergleich zum Tabakrauchen geklaut, die ich mal in einem Comic verarbeitet hatte. Obwohl evtl. auch dieselbe Idee gehabt. Soll es ja geben. Die Dokufilme am Festival sind allgemein halt typische Dokfilme und darum ich leider nicht so grosser Fan vom Festival geworden, hätte mir da mehr neue Zugänge gewünscht in Form und Inhalt.

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Als mich der Staat adoptierte

11. August 2018

Dieser Text wurde letztes Jahr von der Feministischen Gruppe „Comadres Púrpuras“ aus Venezuela auf dem Infoportal „Frontal 27“ publiziert. Eine ehemalige Chavistin erzählt über ihre Erfahrungen als Aktivistin der „Bewegung für eine Fünfte Republik (MVR), die sich 2006 mit der Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV) zusammenschloss. Sie erkannte erst nach 19 Jahren, dass das militaristisch-chavistische/maduristische Regime nichts mit Emanzipation zu tun hat. (more…)

Pathetisch

21. April 2018

Ein „Danke“ wäre nicht genug.

Meine Erleichterung ist nur ein Sprung davon entfernt sich ins Unbekannte zu stürzen.

Tagelang wach und nur beim verschwinden unserer inneren Finsternis erfand ich den Tag für mich neu. (more…)

Exkurs in die Verwesung

12. März 2018

Schon als Jugendlicher bekam er seine Pickel aus dem Gesicht geboxt. Zwischen Eiter, Blut und Tränen, blieb nie viel Zeit übrig, um ein Selbstvertrauen aufzubauen. Sein Kopf glich einer Abrissbirne, seine Emotionen liefen im Takt der Pendelbewegungen des Lebens, und er rannte in regelmässigen Abständen gegen die Wand. Doch nur sein Charakter zerbrach. Er war Staub, aber redet sich ständig ein, er sei Wind. (more…)

dejavu in st. pauli

9. Juli 2017

Wir fuhren mit dem Zug. Ziemlich bald gesellte sich ein ziemlich verrückter Punk zu uns. Und so waren wir gut unterhalten bis zum Endbahnhof. Dort schrieb der Punk als erstes mit rosaroter Kreide „Hallo Satellit“ auf den Bahnhofsplatz um unsere Überwacher zu grüssen. Wir fuhren mit dem Bus zu einem der Protestcamps. Denn wir waren hier um gegen den Gipfel der Mächtigen zu protestieren. Wir glaubten, dass dies nötig war, denn politische Alternativen, echte Alternativen, ein grosses Umdenken, war unumgänglich angebracht, und wie der alte Benjamin schon gesagt hat, machst du keine Revolution, landest du im Faschismus schon.

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Die Verteufelung des e-books ist die fortgesetzte Verteufelung des Taschenbuchs

5. Juli 2017

Vor ungefähr vier Jahren schrieb der Autor eine erste abgeschlossene Fassung dieses Textes, der anschliessend mehrmals noch überarbeitet wurde. In dieser Zeit hielt sich der Autor für unglaublich gescheit, hätte gerne wie der Herr Professor Adorno geschrieben und glaubte immer Recht zu haben. Heute weiss er, dass er Recht hat. In seiner Oblomow’schen Trägheit unterliess er es, den Text nochmals zu überarbeiten und notwendige Streichungen vorzunehmen. Veröffentlicht wird der Text nur, weil zwei liebe Menschen damals sich des Textes annahmen. Der Autor hat ihre Anmerkungen berücksichtigt, soweit er in der Lage war, ihre Handschriften zu entziffern.

 

Die Debatte darum, ob das «Kulturgut» Buch vom Untergang bedroht sei, ist nicht neu. Zu erinnern ist an Theodor W. Adornos Essai Bibliographische Grillen (Adorno 2003: 345-357) und an jenen Hans Magnus Enzensbergers, Bildung als Konsumgut. Analyse der Taschenbuch-Produktion (Enzensberger 1964: 134-166). Während Adorno stärker das Verkommen der Bücher überhaupt zu Werbeträgern kritisiert und die damit einhergehende Degradierung der Lesenden zu Konsumierenden, trifft die Kritik Enzensbergers das Taschenbuch als solches härter. So scharfsichtig Enzensbergers Analyse des Taschenbuchs und dessen Produktion und Produktionsbedingungen ist, hat ihm die Entwicklung nach seinem Essai (1958, revidierte Fassung von 1962) nicht nur Recht gegeben, etwa in Bezug auf den «Luxus» einer programmatischen Linie, die sich Verlage nicht mehr leisten würden. Den Reclam Verlag trifft die Enzensberger’sche Kritik kaum, da er das Bildungsideal des 19. Jahrhunderts vertritt. Die Taschenbücher aus Reclams Universal-Bibliothek sind für Lesende interessant, denen es zwar an ökonomischem Kapital mangeln mag, allerdings über genügend symbolisches Kapital verfügen, um die Reclam-Taschenbücher wertschätzen zu können. Wenn Enzensberger behauptet, Philipp Reclam hätte seine Leserschaft – zunächst Schüler und Studierende, später auch Arbeitende – eben gekannt und wusste, was sie wollten, weshalb er keine marktstrategischen Finessen und Manipulationen habe anwenden müssen, so dürften fairerweise Verleger und Lesende von sogenannter Unterhaltungs- und Trivialliteratur nicht verteufelt werden. Warum sie verteufeln, wenn sie bekommen, was sie wollen? Enzensbergers Kritik mag auf das falsche Bewusstsein abzielen, das unbestritten durch viele (Taschen-)Bücher Lesenden eingeflösst wird; sein Argument verfehlt allerdings das Ziel. Insgesamt tut er dem Taschenbuch Unrecht an. Beispielsweise, wenn er die Aufbereitung von Klassikern zum Konsumgut analysiert. Seine Kritik, dass dabei die Mentalität von Massenkonsum und Ausverkauf der Kultur zu Tage tritt, ist zweifelsfrei richtig; es handelt sich allerdings um ein Problem auf der Ebene der Produktion und nicht um eines des Taschenbuchs als Medium. Dass es auch anders geht, beweisen nämlich die Vorworte und Anhänge französischer Taschenbuchausgaben von Klassikern und kanonischen Werken, deren Texte sorgfältig editiert sind. Seit der Publikation von Enzensbergers Taschenbuchanalyse erfolgten auch positive Entwicklungen. Damals musste er noch feststellen
In zwölf Jahren haben sie [die Taschenbuchverleger] keine einzige Schrift über das skandalöse Versagen unserer Städteplanung, über das zunehmende Verkehrschaos, über die Fehlleistungen unserer Schulpolitik, über die zunehmende ökonomische Konzentration hervorgebracht. Das sind Beispiele aus der deutschen Innenpolitik, von außenpolitischen Gegenständen ganz zu schweigen. Das Taschenbuch hat ein Publikum, das in die Hunderttausende geht. Worauf warten die Verleger? Warum exponieren sie sich nicht? Bereitwillig liefert der Apparat Zuckerbrot und Zirkusspiele. Kultur läßt er sich ablisten. Tabu bleibt, was im politischen Alltag nützen könnte. Auch hierin spiegelt sich eine Lage. Wer sich damit begnügt, sie zu reflektieren, statt sie zu ändern, hat schon kapituliert. (Enzensberger 1964: 160)
Mittlerweile liegen nicht nur Enzensbergers eigene Essais als Taschenbücher vor; auch Bücher des Philosophen Giorgio Agambens, des Soziologen Richard Münchs und Robert Menasses kulturtheoretische Schriften und Reden – um es bei diesen Beispielen zu belassen – liegen in der edition suhrkamp als Taschenbücher vor.
Im kürzlich erst erschienenen Buch Der lange Sommer der Theorie. Geschichte einer Revolte 1960-1990 (München 2015) bemerkt der Autor, Philipp Felsch, dass im Anschluss an die Kritiken am Taschenbuch eine ironische Wendung erfolgte. Denn ausgerechnet im Medium des Taschenbuchs verbreiteten sich die theoretischen Schriften. Der Erfolg und die Beliebtheit der Theorie und der Philosophie war der Erfolg von Theorie in Taschenbüchern, die bei Suhrkamp und Merve verlegt wurden (und es immer noch werden).

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Auszüge aus: Die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft. Theodore Kaczynski.

12. Juni 2017

Über die „Linken“

..Ein Linker ist normalerweise nicht die Art von Person, deren Unterlegenheitsgefühle sie zu einem Angeber, einem Egoisten, einem Schläger, einem Streber oder einem rücksichtslosen Ellenbogenmenschen machen. Derartige Personen haben noch nicht ganz den Glauben an sich verloren. Sie spüren ein Defizit an ihrer persönlichen Macht und an ihrem Selbstwert, doch sie können sich noch als mit der Fähigkeit ausgestattet wahrnehmen, stark zu sein, und ihre Anstrengungen, sich stark zu machen, erzeugen ihr unerfreuliches Verhalten. Doch ein Linker ist über diesen Punkt schon weit hinaus. Seine Unterlegenheitsgefühle sind so sehr Teil seiner Persönlichkeit, dass er sich selbst nicht als individuell stark und wertvoll begreifen kann. Daher der Kollektivismus der Linken. Er kann sich nur als Mitglied einer großen Organisation oder Massenbewegung, mit der er sich identifiziert, stark fühlen.

..Der Linke des übersozialisierten Typus versucht von seiner psychologischen Leine loszukommen, indem er rebelliert. Doch für gewöhnlich ist er nicht stark genug, um gegen die wirklich grundlegenden Werte der Gesellschaft zu rebellieren. Allgemein gesprochen stehen die Ziele der heutigen Linken nicht in Konflikt mit der geltenden Moral. Im Gegenteil: Der Linke nimmt ein geltendes moralisches Prinzip, nimmt es als eigenes an, und klagt dann den Rest der Gesellschaft an, dass sie dieses Prinzip verletzt. Beispiele wären die Gleichberechtigung der Rassen und Geschlechter, Hilfe für Arme, Friede statt Krieg, Gewaltlosigkeit allgemein, Meinungsfreiheit, freundlicher Umgang mit Tieren. Auf einer grundlegenderen Ebene die Pflicht des Individuums, der Gesellschaft zu dienen und die Pflicht der Gesellschaft, für das Individuum zu sorgen. Alles dies sind seit langem tief verwurzelte Werte unserer Gesellschaft (oder zumindest ihrer mittleren und oberen Schichten gewesen.)

…Ein Linker ist auf einen weit gehenden Kollektivismus hin orientiert. Er betont die Pflicht des Individuums, der Gesellschaft zu dienen, und die Pflicht der Gesellschaft, für das Individuum zu sorgen. Er hat eine negative Einstellung zum Individualismus. Er schlägt häufig einen moralistischen Ton an. Er ist oft für die Beschränkung des Waffenbesitzes, für Sexualerziehung und andere psychologisch „aufklärerische“ Erziehungsmethoden, für Planung, für Quotenregelungen, für Multikultur. Er neigt dazu, sich mit Opfern zu identifizieren. Er tendiert dazu, gegen Wettbewerb und gegen Gewalt zu sein, aber er findet oft Entschuldigungen für diejenigen Linken, die Gewaltakte verüben. Er benutzt gern die bekannten Schlagwörter der Linken wie „Rassismus“, „Sexismus“, „Homophobie“, „Kapitalismus“, „Imperialismus“, „Neokolonialismus“, „Völkermord“, „gesellschaftlicher Wandel“, „soziale Gerechtigkeit“, „soziale Verantwortung“. Vielleicht das beste diagnostische Merkmal eines Linken ist seine Neigung, mit den folgenden Bewegungen zu sympathisieren: Feminismus, Schwulenbewegung, Minderheitenbewegungen, Behindertenbewegungen, Tierrechtsbewegungen, „political correctness“. Jemand, der starke Sympathien für alle diese Bewegungen empfindet, ist beinahe sicher ein Linker.

 

Die Revolte der DVDs

7. November 2016

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Konverter in der NZZ

14. Mai 2014

Wir habens zu einer Erwähnung in der NZZ gebracht!

Im Unterholz – Literarische Szenen in Zürich

Sollte der Artikel tatsächlich jemanden auf unseren Blog getrieben haben: Willkommen! Schaut euch um, nehmt euch ein Bier, da hinten ist die Toilette.

Treppentexte zum dritten

11. Februar 2014

treppentext_3Verkauft ist das Karussell schon lange, aber unter den Stahlhammer der Abbruchfirmen kommt es noch nicht. Darum laden wir wieder ein: 21. Februar, 19.30 Uhr, Zweierstrasse 38.

Und wer einen, seinen oder ihren Text vortragen will, ist herzlich eingeladen, die paar Treppenstufen hinaufzusteigen und zu den versammelten Massen zu sprechen. – Ja doch, wir brechen das Schweigen erneut und wir zechen und zeigen, wie Zeilen geschichtet – wie Texte gewoben und Verse wider den Abbruch gebaut werden. Wir streiten und ringen um Worte – denn Treppentexte findet bereits zum dritten Mal statt!

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