Archive for the ‘theaterkritik’ Category

Theaterkritik: Herein! Herein! Ich atme euch ein! (von René Pollesch, Schiffbau, Schauspielhaus Zürich)

12. Januar 2014

Die Bühne (Bert Neumann): Eingenommen von einem kolossalen Schiffsrumpf aus Holz, der darüber schwebt. Kolossal ist er eigentlich nicht, er hat die Grösse von einer Karavelle – früher wurden hier Schiffe gebaut.

Das Schiff selber als Protagonist. Es wird auf es verwiesen, es darf auch einmal selber sprechen. Es ruckelt ein bisschen nach vorne, nach hinten. Warum hängt hier ein Schiff? – fragen die Schauspieler (Inga Busch, Nils Kahnwald, Marie Rosa Tietjen und Jirka Zett) und thematisieren das aus dem Zusammenhang der Aufführungssituation.

Ja, das Thema der Aufführungssituation. Das ist meine erste Pollesch-Inszenierung gewesen, und ich gebe es zu:

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Theaterkritik: Der Revisor (Stuthe)

25. November 2013

Was ist der Massstab für Kritik an einem Laientheater? Ein Versuch…

Einem Studenten, der sich tagsüber mit Geomantik, Maschinenbau oder Medizinethik beschäftigt, kann man Mängel im Schauspielerischen kaum vorwerfen. Hingegen kann man sehr wohl feststellen, ob mit Leidenschaft und Originalität etwas Leidenschaftliches und Originelles erschaffen wird.

Geboten wird: Eine Komödie.

Es spielt: Das Studentheater Zürich, Stuthe. Immer wieder gut für das Komische mit einem Einschlag Sozialthematik. In den letzten Produktionen gab es die Darstellung der Bankiers („Top Dogs“, 2010), der Mächtigen, die an die Grenzen ihrer Macht stossen („Yvonne“ von Gombrowicz, 2012), oder einer bürgerlichen Freakparade (Werner Schwabs „Mesaillance“, 2013). Immer wieder die Niedertracht, zum Schiessen komisch und traurig.

Jetzt also Gogols „Der Revisor“.

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